Um es kurz zu machen: Unglaublich!
Es begann eigentlich mit einem Training mit Freunden in Dänemark ein Wochenende vor dem Braunschweiger Löwen. Drumby arbeitete langsam, unmotiviert und war ziemlich ungehorsam. Wir waren am Freitag nach Dänemark angereist und morgens, war sie beim Spaziergang „mal kurz weg“. Offensichtlich hatte sie im Wald etwas „Leckeres“ gefunden. Dieses Leckere hatte Fell und kam in Dänemark am Samstag auf natürlichem Wege wieder ans Tageslicht. Es ging mir dann so wie vielen Hundeführern: „Die Hündin hat etwas Falsches aufgenommen und ist deshalb unkonzentriert und hat vielleicht sogar Bauchweh“. Die perfekte Ausrede für eine schlechte Trainingsleistung.
Mit dieser Erinnerung und keinem guten Gefühl reiste ich Freitagabend zum Braunschweiger Löwen. In der Nähe fand sich ein nettes Hotel, wo ich mit dem Camper auf dem Hof übernachten durfte und wo ein guter Freund mich zum Essen und Fachsimpeln einlud. Ich dachte, das wäre das Highlight dieses Wochenendes. Aber es kam anders.

Es begann bei Norbert Theuerkauf. Zwei Hunde vor einer Senke im Wald, die nach 40 Meter wieder anstieg. Ich würde den Ausdruck „Schlucht“ vermeiden, das klingt zu dramatisch aber die Form war so. Beide Hund standen 30 Meter voneinander entfernt nebeneinander vor der Senke. Linker Hund ein Blind rechts, rechter Hund ein Blind links. Zuvor ein Treiben hinter den beiden Blinds. Nach dem Treiben durften die Blinds gearbeitet werden. Dann ein kurzer WalkUp weg vom Suchengebiet und dann jeder Hund ein Dummy aus dem Treiben. Drumby machte das perfekt.
Dann zu Eva Berg. Wieder standen wir etwas höher. Ein recht kurzes Blind links in mittlerem Bewuchs ein längeres und beschossenes rechts. Nach dem Schuss das unbeschossene, dann das andere. Wieder ausgezeichnet. Eva: „Besser geht’s nicht!“
Nun Malte Benien. Ein kleineres lang gezogenes Suchengebiet – Heidekraut, Ginster o.ä. – in etwa 70-80 Meter Entfernung direkt am See. Zwei Schüsse, dann ein Mark links ins Wasser. Erst aus der Suche ein Dummy, dann das Wassermark. Malte hätte es gerne gesehen, wenn Drumby das Suchengebiet von vorne nach hinten durchsucht hätte, aber sie lief daran entlang bis zum letzten Drittel, ging rein und kam sofort mit Dummy wieder raus.
Bei Daniel Perick wurde ein Blind am Wasser in etwa 120 Meter Entfernung gearbeitet. Das machte Drumby perfekt. Dann ein Mark ins Wasser und nach hinten an Land. Das zweite war Verleitung und blieb liegen. Für das Wassermark mussten wir nach dem Mark die Position wechseln. Da war Drumby nicht ganz bei der Sache und ging mir 50cm vom Bein weg, als ich mich nach rechts zum Wasser drehte. Das Mark arbeitete sie super in gerader Linie.
Letzte Aufgabe bei Carsten Schröder. In einem Birken-/Kiefernwäldchen. Ein beschossenes Blind gerade vor uns. Helfer ging nach links weg zu einem kleinen gut erkennbaren Hügel. Zweites beschossenes Blind. Positionswechsel. Schicken auf das zweite Blind. Positionswechsel. Schicken auf das erste Blind. Perfekt.
Ich war ziemlich stolz auf meine Hündin und wartete gespannt auf die Siegerehrung. Das dabei der erste Platz herauskam, sogar mit 97/100 Punkten, war einfach nur geil.
Der gesamte Workingtest Braunschweiger Löwe war sehr gut organisiert. Sonderleiter, Richter und Helfer waren sehr freundlich. Mir gefiel besonders, wie Andreas und Regina mit Gelassenheit und Humor den Ablauf gestalteten. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!


