Jahresabschluss Leineberglandcup

Nun habe ich es doch mit Lily geschafft: den ersten Workingtest in der Offenen Klasse. Allerdings haben wir nicht bestanden und teilten so das Schicksal mit vielen anderen Startern. Immerhin kamen 8 Starter ohne Null ins Ziel und diese haben höchsten Respekt verdient! 200 Meter Markierungen und 200 Meter Blinds (unbeschossen) in einer Linie hinter einem 100 Meter beschossenen Blind waren dann doch zuviel für mich und Lily. So kassierten wir zwei Nullen und lagen trotzdem noch auf Platz 12 in der Gesamtwertung. Ich war wirklich sehr zufrieden mit meiner großartigen Hündin. Lily hat bei der Dummyarbeit das, was man im Fußball Spielintelligenz nennen würde: Immer ein wachsames Auge auf alles, was sich rund um eine Aufgabenstellung so tut und dann mit viel Instinkt den Ball spielen, sorry Dummy holen. Wenn Sie in die Nähe einer Fallstelle einer Markierung kommt läuft sie aus dem Wind, um so den Dummy schneller und sicherer mit der Nase zu finden. Das kann man einem Hund nicht beibringen, das macht sie einfach.
Auch ein gutes Beispiel: Erste Aufgabe für uns bei Heike Bülhoff. Die drei Starter vor mir hatten alle genullt und ich ging trotzdem mit einem guten Gefühl in die Aufgabe. Der Knackpunkt hier war eine etwa 150 Meter entfernt „Markierung“ auf einer Wiese mit anschließender Verleitung, die anschließend auch gearbeitet werden sollte. Markierung hier in Anführungsstrichen, weil nur der Hundeführer bei dieser Teamaufgabe (2 Hunde) die Markierung sehen konnte. Die Hunde saßen vor 2-4 sehr dicken Buchenstämmen und konnten den Schuß hören, aber nix sehen. Sehen durften die Hunde aber zuvor vier Markierungen auf einer anderen Wiese in Entfernungen von 50 bis 180 Meter. Also, jetzt aber mal der Reihe nach: Die vier Markierungen fallen, die Hunde ahnen die Fallstellen. Dann umdrehen auf die Markierung in Anführungsstrichen. Diese „Markierung“ Arbeiten (durch eine Senke im Wald auf die andere Seite auf die Wiese – in der Senke alte Fallstellen aus den F-Aufgaben). Ich bekam mit ein wenig pushen, Lily auf die Wiese und bald darauf auch auf das Dummy (die Hunde zuvor waren im Wald hängengeblieben). Als Lily gepickt hatte und auf dem Rückweg war, warf der Helfer eine Verleitung, die Lily aber nicht registrierte (unbeschossen). Die Richterin gab mir dann die Erlaubnis Lily auf die Verleitung zu schicken (die der Helfer natürlich in die andere Richtung als die erste Markierung geworfen hatte). Lily ging ganz gut raus und zum Helfer. Ich stoppte sie und schickte die nach rechts aber sie ging nicht weit genug (ein Wunder dass mein Einweisen überhaupt sah, denn ich stand ja im Wald). Sie ging nach halbherziger Suche dann wieder zurück Richtung Helfer und erste Fallstelle. Das gleiche nochmal, wieder nur kurz gesucht und nicht gefunden. Dann ging sie schnurstracks zum Helfer, klaute einen Dummy aus dessen Vorrat und kam freudestrahlend zu mir. Danke Heike Bülhoff: Die Null, die ich hier befürchtet habe, bekam ich nicht und war dann mit 10 Punkten hoch zufrieden und sehr stolz auf meinen Hund!
Vier von sechs Aufgaben haben wir dann ganz gut gemeistert. Die oben erwähnten sehr langen Blinds und Markierungen haben wir je zur Hälfte geschafft (jeweils den ersten Dummy reingeholt) und das war schon gar nicht so einfach. So wurde der Leineberglandcup – sehr nett organisiert von Andreas Stünkel – ein schöner Jahresabschluss für uns. Hier gibt es mehr Informationen zum Workingtest.

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